DE
Das ist ein Entwurf
Als Teil der Studiengruppe Informationsdesign an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle
arbeiten wir mit sozialpolitisch aktivistischen Initiativen und Netzwerken zusammen und fragen uns, was
Design parteiisch macht.
In Köln wird für ein Mahnmal gekämpft. Es soll an die beiden rechtsterroristischen Bombenanschläge des
NSU erinnern – 2001 in der Probsteigasse und 2004 in der Keupstraße. 2016 wurde der Entwurf des
Künstlers Ulf Aminde für ein Mahnmal an der Keupstraße ausgewählt. Doch bis heute wurde er nicht
realisiert. Die Betroffenen, der Künstler und Initiativen kämpfen seit mehr als 8 Jahren für den Lern-
und Erinnerungsort.
In Kooperation mit Ulf Aminde und im Austausch mit Herkesin Meydani haben wir ein Konzept für die
visuelle Sprache des Erinnerungsortes und eine Struktur für die Website entwickelt. Erinnern ist
multiperspektivisch und komplex. Erinnern heißt, Zuhören, Verändern, Kämpfen, Positionieren
undVersammeln. Wir verstehen die Formulierung als zentrale aktivische Position und als Aufforderung.
Gleichzeitig bildet sie die Navigation der Website und führt uns durch die verschiedenen „Räume“. Die
Bedeutungen sind nicht festgeschrieben, sondern sollen dazu einladen, verändert und erweitert zu werden.
Uns ist wichtig, in der Gestaltung den Fokus nicht auf die rassistische Gewalt und die Täter zu legen.
Der Erinnerungsort erzählt nicht nur vom Anschlag, sondern von der Vielstimmigkeit der Keupstraße und
von Mülheim, vom Zusammenleben und der Solidarität.
Mit unserem Entwurf wollen wir als Gestalter*innen die Forderung der Betroffenen, der solidarischen
Initiativen und des Künstlers unterstützen. Wir fordern gemeinsam mit ihnen einen Lern- und
Erinnerungsort an der Keupstraße, der die Perspektive der Überlebenden und der Anwohner*innen zentriert.
Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie
hier
Lena Würsching
Marie Teigler
Volker Buchwald
EN
This is a prototype
As part of the Information Design study group at the Burg Giebichenstein University of Art and Design in
Halle, we work with socio-political activist initiatives and networks and ask ourselves what makes
design partisan.
In Cologne, people are fighting for a memorial. It is intended to commemorate the two right-wing
terrorist bomb attacks by the NSU - in 2001 in Probsteigasse and 2004 in Keupstraße. In 2016, artist Ulf
Aminde's design for a memorial on Keupstraße was selected. However, it has not yet been realised. Those
affected, the artist and initiatives have been fighting for more than eight years for the place of
learning and remembrance.
In cooperation with Ulf Aminde and in dialogue with Herkesin Meydani, we developed a concept for the
visual language of the memorial site and a structure for the website. Remembering is multi-perspective
and complex. Remembering means listening, changing, fighting, positioning and gathering. We understand
the formulation as a central active position and as an invitation. At the same time, it forms the
navigation of the website and guides us through the various ‘spaces’. The meanings are not fixed, but
are intended to invite change and expansion. It is important to us that the design does not focus on the
racist violence and the perpetrators. The memorial site not only tells of the attack, but also of the
many voices of Keupstraße and Mülheim, of living together and solidarity.
With our design, we as designers want to support the demands of those affected, the solidarity
initiatives and the artist. Together with them, we are calling for a place of learning and remembrance
on Keupstraße that centres the perspective of the survivors and local residents.
Find out more information about the project
here
Lena Würsching
Marie Teigler
Volker Buchwald