Antirassistischer Lern- und Erinnerungsort an der Keupstraße

Wir erinnern an die beiden
rassistischen Bombenanschläge in Köln,
am 19.01.2001 in der Probsteigasse und
am 09.06.2004 in der Keupstraße
sowie die 7 Jahre dauernden rassistischen Ermittlungen gegen die Betroffenen.

Die Anschläge waren Teil der Mord- und ­Anschlagsserie des »Nationalsozialistischen Untergrundes«.

Wir erinnern an

Enver Şimşek
Abdurrahim Özüdoğru
Süleyman Taşköprü
Habil Kılıç
Mehmet Turgut
İsmail Yaşar
Theodoros Boulgarides
Mehmet Kubaşık
Halit Yozgat
Michèle Kiesewetter

Wir erinnern an alle Opfer und Betroffene
von rechtsterroristischer Gewalt.

x ↓ Das ist ein Entwurf / This is a prototype
DE
Das ist ein Entwurf

Als Teil der Studiengruppe Informationsdesign an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle arbeiten wir mit sozialpolitisch aktivistischen Initiativen und Netzwerken zusammen und fragen uns, was Design parteiisch macht. In Köln wird für ein Mahnmal gekämpft. Es soll an die beiden rechtsterroristischen Bombenanschläge des NSU erinnern – 2001 in der Probsteigasse und 2004 in der Keupstraße. 2016 wurde der Entwurf des Künstlers Ulf Aminde für ein Mahnmal an der Keupstraße ausgewählt. Doch bis heute wurde er nicht realisiert. Die Betroffenen, der Künstler und Initiativen kämpfen seit mehr als 8 Jahren für den Lern- und Erinnerungsort. In Kooperation mit Ulf Aminde und im Austausch mit Herkesin Meydani haben wir ein Konzept für die visuelle Sprache des Erinnerungsortes und eine Struktur für die Website entwickelt. Erinnern ist multiperspektivisch und komplex. Erinnern heißt, Zuhören, Verändern, Kämpfen, Positionieren undVersammeln. Wir verstehen die Formulierung als zentrale aktivische Position und als Aufforderung. Gleichzeitig bildet sie die Navigation der Website und führt uns durch die verschiedenen „Räume“. Die Bedeutungen sind nicht festgeschrieben, sondern sollen dazu einladen, verändert und erweitert zu werden. Uns ist wichtig, in der Gestaltung den Fokus nicht auf die rassistische Gewalt und die Täter zu legen. Der Erinnerungsort erzählt nicht nur vom Anschlag, sondern von der Vielstimmigkeit der Keupstraße und von Mülheim, vom Zusammenleben und der Solidarität. Mit unserem Entwurf wollen wir als Gestalter*innen die Forderung der Betroffenen, der solidarischen Initiativen und des Künstlers unterstützen. Wir fordern gemeinsam mit ihnen einen Lern- und Erinnerungsort an der Keupstraße, der die Perspektive der Überlebenden und der Anwohner*innen zentriert.

Mehr Informationen zu dem Projekt finden Siehier

Lena Würsching
Marie Teigler
Volker Buchwald
EN
This is a prototype

As part of the Information Design study group at the Burg Giebichenstein University of Art and Design in Halle, we work with socio-political activist initiatives and networks and ask ourselves what makes design partisan. In Cologne, people are fighting for a memorial. It is intended to commemorate the two right-wing terrorist bomb attacks by the NSU - in 2001 in Probsteigasse and 2004 in Keupstraße. In 2016, artist Ulf Aminde's design for a memorial on Keupstraße was selected. However, it has not yet been realised. Those affected, the artist and initiatives have been fighting for more than eight years for the place of learning and remembrance. In cooperation with Ulf Aminde and in dialogue with Herkesin Meydani, we developed a concept for the visual language of the memorial site and a structure for the website. Remembering is multi-perspective and complex. Remembering means listening, changing, fighting, positioning and gathering. We understand the formulation as a central active position and as an invitation. At the same time, it forms the navigation of the website and guides us through the various ‘spaces’. The meanings are not fixed, but are intended to invite change and expansion. It is important to us that the design does not focus on the racist violence and the perpetrators. The memorial site not only tells of the attack, but also of the many voices of Keupstraße and Mülheim, of living together and solidarity. With our design, we as designers want to support the demands of those affected, the solidarity initiatives and the artist. Together with them, we are calling for a place of learning and remembrance on Keupstraße that centres the perspective of the survivors and local residents.

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Lena Würsching
Marie Teigler
Volker Buchwald